„Bewahren. Stärken. Begeistern.“ – In diesen drei Worten lässt sich die Arbeit der Ostdeutschen Sparkassenstiftung schon recht gut zusammenfassen. Seit mehr als 25 Jahren entwickelt, fördert und begleitet sie Projekte und Initiativen in den Bereichen Kunst, Kultur, Musik und Heimatpflege im Verbandsgebiet des Ostdeutschen Sparkassenverbandes.
Doch was heißt das genau? Wie hilft die Stiftung vor Ort? Wir wollten es genauer wissen und fragten nach bei Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.
Typisch Brandenburg? Von der „Streusandbüchse“ des Heiligen Römischen Reiches über die Zugehörigkeit zu Preußen – Bilder und Mythen bestimmen das Brandenburg-Bild.
In der neukonzipierten „Brandenburg.Ausstellung“ im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam (HBPG) sind historische Objekte, interaktive Medienstationen und bisher unbekannte Filmaufnahmen zu sehen, die die wechselvolle Landesgeschichte vom Mittelalter bis heute nachzeichnen. Wer weiß, dass Oderkrebse zu Fontanes Zeiten ein Arme-Leute-Essen waren, oder dass Reißzwecke und Pappteller hier erfunden wurden?
Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung ermöglicht seit 2006 das außerschulische Bildungsangebot „Ein Tag in Potsdam – Geschichte erleben“. Schülerinnen und Schüler erhalten die Möglichkeit, sich bei einem Projekttag in Potsdam zentrale Aspekte der brandenburgisch-preußischen Geschichte auf anschauliche und interaktive Weise zu erschließen.
Die Resonanz auf dieses Angebot ist ungebrochen. Fast 70.000 Schülerinnen und Schüler nahmen seit dem Start daran teil. Es gilt inzwischen als eines der erfolgreichsten Beispiele der Kooperation von Schulen und Museen in Deutschland.
Die 1982 als jüngstes Kunstmuseum in der DDR gegründete Kunstsammlung Neubrandenburg zeigte zum 40. Geburtstag eine einzigartige Bestandsausstellung.
In „Unsere Wurzeln. Kunst aus DDR-Zeit“ stellte die Vier-Tore-Stadt unterschiedlichste Werke der ostdeutschen Kunstgeschichte ins Rampenlicht. 116 Gemälde, Plastiken, Grafiken, Unikate auf Papier und Künstlerbücher aus der rund 8.000 Arbeiten umfassenden Sammlung sowie Kunstwerke im öffentlichen Raum erzählten von der Entwicklung der Kunst in der DDR und gaben zugleich einen Einblick in die Lebensverhältnisse zwischen 1945 und 1989.
„Wer sich ernsthaft für ostdeutsche Kunst und Identität in Vergangenheit und Gegenwart interessiert, kommt an dem Thema nicht vorbei“, sagte Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.
„Über die Beschäftigung mit der Kunst der Zeit lässt sich vermitteln, wie es damals war. Durch die historische Distanz ist eine differenziertere Betrachtung möglich.“ Die Ausstellung wurde gemeinsam mit der Stiftung der Neubrandenburger Sparkasse, dem Landesamt für Kultur und Denkmalpflege sowie der Stadt initiiert. Eine Fachtagung begleitete das einmalige Projekt.
Eine Welt ohne Smartphone und Laptop ist heute kaum vorstellbar. Dabei wurde der erste funktionsfähige Computer „Z3“ erst vor 82 Jahren gebaut – von dem Erfinder und Bauingenieur Konrad Zuse (1910-1995).
Seine Leistungen würdigt das ZCOM Zuse-Computer-Museum in Hoyerswerda, wo er als Jugendlicher lebte. In einer umfangreichen Sammlung und durch interaktive Stationen wird die revolutionäre Entwicklung der Informationstechnologie anschaulich.
Auch beim Nachwuchs soll Zuses Erfindergeist geweckt werden: Im Rahmen des Kulturbildungsprojekts SMARTICULUM lernt eine Oberschulklasse des Johanneums Hoyerswerda über drei Jahre dabei, analoge und digitale Lebenswelten zusammenzubringen.
Unter dem Motto „Wer sind wir?“ dachten sich die Schülerinnen und Schüler Fantasiegeschichten aus, die sie als Trickfilme verfilmten. In Workshops nach dem Unterricht lernten sie, wie man Drehbücher schreibt, Ton aufnimmt, ein Schnittprogramm bedient und als Filmteam zusammenarbeitet.
Für die Zeichnungen wurden Stift und Papier wie auch Tablets als digitales Malwerkzeug genutzt. Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Ostsächsische Sparkasse Dresden fördern das Vorhaben gemeinsam.
Im Museum Kloster und Kaiserpfalz Memleben können sich die Besucherinnen und Besucher auf eine ganz besondere Erlebnisreise begeben: Unter dem Titel „Des Kaisers Herz“ wird am Sterbeort Ottos I. des Großen (912-973) in der Tiefe des Klostergeländes nach archäologischen Spuren gefahndet.
Mit modernen Medien, interaktiven Angeboten, einem neuen museumspädagogischen Angebot sowie Fachführungen vor Ort wird dem 1050. Todesjahr Kaiser Ottos des Großen gedacht und erhalten die Besucherinnen und Besucher spannende Einblicke in die Vergangenheit.
Die Ostdeutsche Sparkassenstiftung unterstützt das Vorhaben gemeinsam mit der Sparkasse Burgenlandkreis.
Memleben war ein geschichtsträchtiger Ort: König Heinrich I. (876-936), Kaiser Otto I. und andere Ottonen bezogen mit zahlreichen Gefolgsleuten hier Quartier.
Wo die Obrigkeit sich niederließ, profitierte die Region, und so gingen von der Kaiserpfalz und der neu gegründeten Benediktinerabtei in Memleben wichtige Impulse für die kulturelle Entwicklung an Saale und Unstrut aus.
Elemente des ursprünglichen monumentalen Kirchenbaus der Klosteranlage des 10. Jahrhunderts haben die Zeit überdauert. Heute können Besucherinnen und Besucher im Kloster Memleben Ruhe suchen, eine Auszeit nehmen und die Aura der beeindruckenden Anlage nachspüren.
Alice Grouchman (18 Jahre, Leipzig, Sachsen) und Julia Lehnert (18 Jahre, Markkleeberg, Sachsen) wurden jeweils mit einem ersten Preis ausgezeichnet. Alice Grouchman erhielt zudem den Sonderpreis des Anhaltischen Theaters und darf sich auf einen Konzertauftritt zusammen mit der Anhaltischen Philharmonie freuen. Diana Kostadinova (20 Jahre, Leipzig, Sachsen) wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. Die Jury würdigte den Vortrag von Kim Klein (20 Jahre, Penig, Sachsen) mit einem spontan von ihr ins Leben gerufenen Sonderpreis.
Erstmals erklang im Wettbewerbsprogramm ein Werk des Geigen-Virtuosen und Komponisten Friedrich Wilhelm Rust (1739-1796), nach dem der Preis benannt ist. Seit über 20 Jahren vergibt die Ostdeutsche Sparkassenstiftung ihren renommierten Rust-Preis für begabte junge Geigerinnen und Geiger.
Wer in dem zweitägigen Wettbewerb in Dessau besteht, hat die Chance, sich aus den 14 Meistergeigen der Stiftung das individuell passende Instrument auszuwählen und es für mindestens zwei Jahre zu spielen.
Durch die Möglichkeit, auf einem individuell passenden Meisterinstrument bei erfolgreicher Wettbewerbsteilnahme einen längeren Zeitraum spielen zu können, werden junge Menschen dazu angeregt, sich noch intensiver mit ihrem Instrument und ihren ganz persönlichen Wünschen an ihre musikalische Zukunft zu beschäftigen. Dabei können sie ihrer besonderen Begabung folgen, ihre Fähigkeiten weiterentwickeln und neue künstlerische Perspektiven gewinnen. Alle Meisterinstrumente, die im Rahmen des Wettbewerbes vergeben werden, wurden im Auftrag der Stiftung von international renommierten ostdeutschen Geigenbauern gebaut.
Damit fördert die Stiftung zugleich den Mittelstand und sorgt für die Bewahrung alter und hochentwickelter Handwerkstechniken.
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